Initation in eine neue Zeit

Die Qualität der Zeit

Im Jahresrad befinden wir uns in einer sehr spannenden Zeit, nämlich zwischen Lichtmess und Frühlingstagundnachtgleiche. Seit Lichtmess (2. Febr.) spüren wir die helleren Tage wirklich und sie bringen uns Erleichterung nach dem langen Dunkel und Grau. Vielleicht küsst Dich auch die Muse und Du spürst Inspiration für dieses Jahr. Das Thema von Lichtmess ist ja, das Bild für das neue Jahr zu benennen, zu malen, die Vision in Worte zu bringen.

Wenn Du Dich in diesem Jahr eher in einer Stimmung befindest, dass man ja sowieso nichts planen kann, dann passt das ebenfalls zu den Veränderungen des Wetters. Direkt nach den für Norddeutschland sensationellen Schneemassen und –wehen, kam eine Woche voller Sonne und Wärme, wie wir es im Februar nicht kennen.

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Die Frühlingstagundnachtgleiche (21.3.) bringt die Qualitäten Balance und Tatenkraft und viele hoffen, bald wieder mehr unternehmen zu können und sehnen sich nach Kontakt und Verbindung mit lieben Menschen.

Damit bewegen wir uns in einer sehr spannungsreichen Zeit. Vielleicht ist es gerade das Wichtigste, diesen außergewöhnlichen Zustand anzuerkennen, um zu verstehen, dass wir da gerade etwas jonglieren, das wir so noch nie erlebt haben. Anerkennen, dass die Spannung einfach da ist und viele von uns bestimmt darin hin- und herpendeln:
zwischen Planen wollen und nichts-wissen, Sehnsucht nach Kontakt und nicht realisieren dürfen, Ideen haben und nicht durchführen können, frustriert sein und hoffnungsvoll fühlen, Kraft haben und wieder entmutigt sein, uvm..

Wir befinden uns in einer Zeit des Wandels. Und Wandel bringt immer auch Verunsicherung mit sich. Das ist der Grund, warum wir immer wieder im letzten Jahr erinnert haben, dass die Selbstfürsorge so wichtig ist. Das ist sie immer noch. Schau, was Dich wirklich stärkt, was Dich nährt und versuche so viel wie möglich davon, in Deinen Alltag einzubauen.

Das größere Bild sehen – eine Initiation in eine neue Zeit

Falls Du das Gefühl hast: Ich will jetzt mal Pause von Corona haben? Dann hast Du bestimmt auch festgestellt, dass man davor nicht weglaufen kann, weil es uns alle betrifft. Was sich für uns hilfreich erwiesen hat, ist auf das größere Bild zu schauen.

Dabei kannst Du sehen, dass wir in dieser besonderen Situation als gesamte Menschheit gleichzeitig in eine Krise gegangen sind. Dass wir also kollektiv in einem Initiationsprozess sind, der seine Zeit braucht und seine ganz eigenen Wege hat.

Eine Initiation – hier jetzt sehr kurz gefasst - ist eine Krise/Herausforderung,

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die wir meistern müssen, um in die nächste Lebensphase gehen zu können, um ein Stück erwachsener zu werden. Was heißt wohl erwachsener werden als gesamte Menschheit?
Das Wesen eines Initiationsprozesses ist, dass wir, solange wir mitten drin sind, wenig von den Antworten sehen können. Es ist ein Erneuerungsprozess, in dem wir uns innerlich und in unseren Handlungen an unserer Intuition, an Werten und Qualitäten orientieren können. Es geht nicht darum Recht zu haben, sondern das Richtige zu tun. In diesem Sinne ruft uns diese Zeit noch einmal mehr auf, für unsere Werte einzustehen und diese auf die Verträglichkeit mit der Natur und den anderen Lebewesen auf dieser Erde zu prüfen.

In indigenen Kulturen aus denen wir viele Lehren bekommen haben, heißt Initiation auch aus einer tiefen Verbindung zu sich selbst, zu anderen und zur Natur Liebe, Freude und ein gutes Miteinander in der Welt zu fördern und diese Werte an die Kinder weiterzugeben. Da sind wir doch auf dem richtigen Weg mit dem Naturverbindungsweg, oder?

Um mit Bildern aus der Friedensstifter Tradition (Nordamerika, Haudenosaunee) zu sprechen, fahren wir mit unseren persönlichen Bötchen alle auf dem gleichen Fluss des Lebens und atmen alle die gleiche Luft. Deshalb gestalten wir auch alle diesen Fluss des Lebens gemeinsam. Das kollektive und unser persönliches Handeln stehen also in engem Zusammenhang. Und wieder begegnen wir einem Spannungsfeld, nämlich das meines kleinen, individuellen Handelns und der großen Bewegungen in der Welt. Was kann ich tun und welche Auswirkungen wird es im Großen haben.

Was durch das Bild der Initiation klar wird, ist

  • dass wir uns in einer Übergangszeit befinden und das Nicht-Wissen oft schwer auszuhalten ist,
  • dass neue Denkweisen und neue Handlungskonzepte, die uns und unseren Ururur-Enkeln dienen, gefragt sind,
  • dass wir gemeinsam durch diesen Wandel gehen und etwas Neues dabei geboren wird,
  • dass jede Person nur ihre Gabe beitragen kann und wir Geduld und Liebe brauchen, zu akzeptieren, dass wir nicht alle gleich denken, fühlen und handeln.

Eine sowohl entlastende als auch stärkende Frage zur Orientierung in diesem Ganzen könnte sein: Wie kann ich in dieser Zeit hilfreich sein? Wo und wie werde ich gerade gebraucht? Was ist mein Beitrag, den ich gerade gut dazu geben kann? (Und vielleicht ist der beste Beitrag im Moment gut für sich selbst zu sorgen.)

Das sind große Fragen, mit denen wir uns beschäftigen und in die wir automatisch hinein Leben werden, wenn wir bewusst in Verbindung bleiben.

Lasst uns mit viel Freude, Verspieltheit und Kreativität in dieses neue Bewusstsein hinein leben!