Worum geht´s in der Wildnispädagogik?
Wildnispädagogik und Coyote Mentoring
Die alte Kunst des Lehrens in der heutigen Zeit
Unsere westliche Kultur ist geprägt von einer zunehmenden Naturentfremdung.
Vieles deutet darauf hin, dass auch die heutigen modernen Menschen nicht immer glücklich sind. Symptome wie Stress, Übergewichtigkeit, Depression, psychische Störungsbilder durch die Vereinzelung der Menschen....und Vieles mehr.
Wir als Wildnisschule haben den Auftrag Menschen wieder mit der Natur zu verbinden. Dabei hilft altes Wissen, welches aus indigenen Kulturen überliefert wurde und noch wird. Es kann uns unterstützen auch in der heutigen modernen Zeit naturverbunden zu sein und einheimisch zu leben. Oft gibt es dem Menschen eine tiefe Zugehörigkeit und Sinnhaftigkeit zurück.
Auf vielen Ebenen können diese alten Lehren der schnelllebigen Zeit, den Symptomen der Naturentfremdung und dem heutigen oft maßlos gewordenen Konsumverhalten entgegenwirken.
Wie kann hier das Coyote Mentoring in herausfordernden Situationen im pädagogischen Alltag hilfreich sein? Wie können durch diese „alte Kunst des Lehrens“ besonders Pädagog*innen, Lehrer*innen, die an Grenzen mit der neuen Generation stoßen profitieren?
Wildnispädagogik hilft dabei die Verbindung auf drei Ebenen neu zu knüpfen: 1. Zur Natur 2. Zu den anderen Menschen 3. Zu sich Selbst. Verbindung entsteht, indem wir mit etwas in Kontakt gehen. Das kann eine Pflanze, ein Tier, eine Landschaft oder ein Mensch sein und noch Vieles andere. Verbindung zu einer Brennnessel entsteht z.B. dadurch dass ich sie kennenlerne. Nicht nur indem ich weiß wie sie aussieht, sondern auch wie sie sich anfühlt, wenn ich sie anfasse. Wie schmecken ihre Samen? Was kann ich aus ihr zubereiten? Wie kann ich daraus Schnüre herstellen und wo wächst sie überhaupt? Tiefe Naturverbindung wächst über das Kennenlernen der Landschaft um uns herum mit all ihren Lebewesen. Sie erweckt unsere Instinkte, lässt uns körperlich wieder ganz lebendig fühlen und unsere Neugier wieder spüren. Für Menschen, die in indigenen Kulturen in der Natur aufgewachsen sind, ist das eine Selbstverständlichkeit.
Tiefe Naturverbindung bringt meist Dankbarkeit und Erfüllung mit sich. Das sind heutzutage revolutionäre Dinge, weil Menschen die erfüllt und glücklich sind nicht mehr so viel brauchen. Die Prioritäten verschieben sich in Richtung Natur, Gemeinschaft, gesunde Nahrung, friedliches Miteinander. Ich würde behaupten die Menschen konsumieren weniger, weil sie Einfachheit schätzen, Dinge gerne selber herstellen, weil sie ihre Potentiale leben und ihre Aufgaben kennen und deshalb weniger Ersatzbefriedigung brauchen. Die glücklichsten Momente sind die, wo wir nach sorgfältigem Sammeln ein tolles Essen fertig haben, nach langem Schnitzen das Feuer mit dem Bohrer angeht, wir abends gemeinsam Musik machen und Singen, Lachen, gemeinsam im Kreis sitzen und uns wirklich Zeit nehmen jedem*r von Herzen zuzuhören. Alle Dinge, die im Kurs erlebt und verinnerlicht werden, damit sie ins private Leben integriert werden können. Jede*r kann das und es kostet nichts. Auf jeden Fall weniger als ein Fernseher.
Das Coyote Mentoring ist die grundlegende Haltung und Lehrmethode der Wildnispädagogik. Sie entspricht dem gemeinschaftlichen Lehren und Lernen einiger Naturvölker, auf die wir uns beziehen. Sie geht davon aus, dass Lernen nur auf der Basis einer guten Verbindung zu den lehrenden Vorbildern funktionieren kann.
Vor allem geschieht dies auf der Basis wertschätzender Beziehungen und durch Nachahmung und Spaß, Respekt und Liebe. Es ist eine Kunst unbemerkt Wissen zu vermitteln, indem dieses durch gezielt eingesetzte „Methoden“ in den Alltag hineingewoben wird. Es geht auch darum die angeborene Neugierde der Menschen zu steigern und ihre Wahrnehmung für die Natur zu öffnen.
Im Seminar Coyote Mentoring – die alte Kunst des Lehrens stellen wir solch eine Lernerfahrung bereit. Durch die eigenen Erlebnisse in der Natur und die Reflexion dieser, bekommen die Teilnehmenden einen Eindruck welche kraftvollen Werkzeuge das Coyote Mentoring beinhaltet. Diese Werkzeuge sind erlernbar und überall anwendbar, wo es Menschen wichtig ist, Wissen über die Natur und Verbindung zur Erde zu vermitteln. Sie zu integrieren kann eine sehr neue Lehrerfahrung sein, die viel Freude bringt und Menschen unterstützt resilient und stabil im Leben zu stehen. Zentral ist auch die Frage, wie Natur in die alltäglichen Lernsettings heutzutage integriert werden kann? Wir finden gemeinsam Antworten, gehen aber bestimmt mit mehr Fragen wieder nach Hause. Denn so ist es gewollt im Coyote Mentoring 😉
Das verlängerte Wochenende "Coyote-Mentoring - die alte Kunst des Lehrens" Kurs findet jedes Frühjahr in unserer Wildnisschule statt.