Ritualworkshop - "Wie neu geboren..." mehr dazu lesen ...

Dieses Wochenende gibt Dir die Chance, auf Deine eigene Geburt zu schauen. Die Art und Weise wie Du ins Leben getreten bist, ob schnell, langsam, mit Kopf oder Füßen voran, mit Kaiserschnitt, etc. hat etwas mit unserem Wesen zu tun. Im Austausch mit anderen wird klarer, wie die eigene Geburt das heutige Handeln beeinflusst, bis hin zu wie die Geburt des eigenen Kindes verlaufen ist oder verlaufen kann. In jeder Form der Geburt, egal ob freudig oder schmerzhaft, liegt ein Geschenk, das sich gemeinsam finden und annehmen lässt.

Vielleicht fragst Du Dich manchmal, was ist denn das Besondere, das ich in diese Welt bringe? Habe ich überhaupt etwas Besonderes zu schenken? Was sind meine Gaben? Was gibt meinem Leben einen Sinn?
In diesem Ritual kannst Du ein Stück mehr Deine Einzigartigkeit mit all ihrem Glanz erfahren und erkennen. Die Zeugenschaft unseres „Dorfes auf Zeit“ (für dieses Wochenende) bestärkt uns, an unsere Fähigkeiten zu glauben und diese kraftvoll im Alltag zu leben.

Als Vorbereitung auf das Ritual schauen wir darauf, welche Handlungsmuster wiederholen sich immer wieder in meinem Leben, obwohl sie mir gar nicht dienlich sind. Wir schauen auf neue Weise auf solche oder ähnliche Fragen:

Warum fällt es mir so schwer, Dinge zu beenden, oder Dinge zu beginnen, oder etwas lange mit Ausdauer zu begleiten?

Warum habe ich immer das Gefühl, auf der Arbeit oder im Privaten, nicht genug zu leisten, nicht gesehen zu werden oder nicht richtig dazu zu gehören?

Warum scheitere ich immer wieder am selben Punkt in meiner Partnerschaft?

Und vieles mehr, das uns im Leben auf Trab hält.
In unserer Dorf-Gemeinschaft an diesem Wochenende ernten wir gemeinsam, was wir bisher in unserem Leben gelernt und entwickelt haben. In der Würdigung unseres Weges geschieht die Integration des Alten. Diese gibt uns die Chance neue Wege, neue Handlungskompetenzen in der Neu-Geburt einzuladen.

Das Neue passt gut an den Anfang des Jahres. In die Zeit, in der wir die Wünsche fürs neue Jahr erspinnen und formulieren, wo der Aufbruch ins Neue in der Luft liegt.

Hier noch ein Zitat von Sobonfu Somé aus ihrem Buch: „Die Gabe des Glücks – Rituale für ein anderes Miteinander“ (Orlanda Verlag), das einen Aspekt des Rituals beleuchtet. Natürlich gibt es noch viele mehr. Viel Freude beim Lesen.

„ … Um zu sehen, inwiefern die Beziehung, in der jemand letztendlich lebt, von äußeren Faktoren beeinflusst wird, gehe ich gerne immer zurück bis zur Geburt eines Menschen zu der Art von Empfang, die er als Neugeborenes bekam. Die Geburt ist die Ankunft eines Menschen von einem anderen Ort. Dieser Neuankömmling muss willkommen geheißen werden; ihr oder ihm muss das Gefühl gegeben werden, an einem Ort angekommen zu seinm wo es Menschen gibt, die ihre oder sein Gaben annehmen werden.

Wenn es keine Dorfgemeinschaft gibt, die das Neugeborene herzlich empfängt, kann es passieren, dass in ihm etwas passiert, was sich später im Leben wie ein riesiges Loch anfühlt. Obwohl diese Person ein starkes Bedürfnis verspürt, mit anderen in Verbindung zu treten, hat sie möglicherweise Schwierigkeiten, die Unterstützung einer Gemeinschaft einzufordern, aus Angst, abgewiesen zu werden. Und was ist das Ergebnis? Eine solche Person wird beim Eingehen einer intimen Beziehung ständig versuchen, dieses Loch zu füllen.

Doch es wird schwierig, wenn sie feststellt, dass ihre Partnerin/ihr Partner das Loch nicht füllen kann. Dafür braucht es die gesamte Gemeinschaft. ….“