Ritualworkshop Trauer Feuer – Trauer in Freude und Lebenskraft wandeln
Die Anmeldung ist geöffnet. Unten findest Du das Anmeldeformular.
Termin 2025: 12.-16. November 2025, Mittwoch 11 Uhr bis Sonntag 14 Uhr
Trauer in Lebenskraft wandeln
Leben bedeutet, dass Dinge kommen und gehen. Wir lernen von Kind an viel mehr, dass wir Dinge bekommen. Dass wir Dinge Loslassen im Leben, ist ein natürlicher Prozess, der in unserer Kultur im Dunkeln gehalten wird. Wir verlieren geliebte und weniger geliebte Menschen, Träume, Visionen, Lebenspläne und –kraft, Lebensphasen, etc.. Wenn wir einem Menschen mit einem großen Verlust begegnen, dann wissen wir oft nicht, wie wir damit umgehen sollen. Wenn wir selbst in großer Trauer sind, dann verstecken oder unterdrücken wir die Gefühle oder fühlen sie erst, wenn wir alleine sind, weil wir erfahren, dass andere damit überfordert sind.
Das Ritual Trauer-Feuer gibt Raum für alle Formen der Trauer. Ob in Stille, in Tränen, in Wut und Ärger, in einem Gesang oder noch einer ganz anderen Form. Im Zentrum ist das Feuer, das Tag und Nacht gehütet wird, das uns die Kraft gibt, die Trauer, den Schmerz und Verlust so zu transformieren, dass Freude, Lebenskraft, und das Aufblühen unserer Gaben wieder in unser Leben tritt. In Gemeinschaft zu trauern und zu feiern bringt eine neue Kultur, die Loslassen und etwas Neues empfangen so miteinander verbindet, wie es im natürlichen Kreislauf gedacht ist.
Was bringt ein Trauer-Feuer?
Das Trauer-Feuer gibt uns die Gelegenheit, das was sich über das Jahr oder die Jahre in uns als Trauer ansammelt, in neue Lebenskraft und authentischere Freude im Leben zu wandeln.
Was ist Trauer eigentlich?
Zuerst denken wir an den Verlust von geliebten Menschen. Dies ist eine der tiefsten Einschnitte in unserem Leben und wirkt lange in uns. Auch wenn dieser schon Jahre her ist, kann die Trauer noch in uns stecken und uns lähmen, voll lebendig zu sein.
Es gibt viele weitere Verluste, die weitreichende Auswirkungen auf unser Wohlbefinden, auf unsere Emotionen, auf unsere Fähigkeit, klar und kreativ zu denken haben. Wenn Du Deinen Arbeitsplatz verloren hast, eine Trennung noch nicht wirklich betrauert hast, Verlust oder Minderung von Wohlstand erfahren hast, Deinen Wohnort verlassen musstest, ein geliebter Naturplatz zerstört wurde, Deine Kinder das Haus verlassen haben, dann braucht all das eine Trauerzeit und die Zeugenschaft von anderen, um den Verlust in etwas Neues zu wandeln zu können.
Es gibt auch innere Verluste, die wir nicht gerne teilen, weil wir uns schämen. Dazu gehören u.a. Verlust von Jugend, von Gesundheit, von Lebenszielen, die nicht mehr zu erreichen sind (z.B. Kinder zu haben, in einer harmonischen Familie oder Beziehung zu leben, ein sinnvolles Projekt in die Welt zu bringen und davon leben zu können, …), von Vertrauen, von Sicherheit, von Freude und Glück empfinden können, .... . Die Liste der möglichen Trauerthemen ist längst nicht vollständig. Wir können auch unseren Schmerz über die Zerstörung unseres Planeten Erde, über das Artensterben, den Umgang mit Wasser, etc. betrauern, auch Verluste, die in die Ahnenlinie zurück reichen, tauchen oft auf, und noch vieles mehr.
Warum das Trauern mit anderen teilen?
In vielen indigenen Kulturen und auch in unserer früheren Kultur war es üblich, zusammen zu trauern, für andere mitzutrauern, die Tränen und ander Formen der Trauer gemeinsam aktiv zu praktizieren. Beim Trauern holen wir unangenehme Gefühle, die mit der Trauer kommen, ins Licht und die wertfreie Zeugenschaft der Gemeinschaft hilft, die Scham, die Verwirrtheit, die Ambivalenz, den Ärger, den grauen Schleier des Nicht-Fühlens, das Sich-Unnormal-Fühlen, etc. aufzulösen. Das Teilen mit anderen, denen es genauso geht, gibt Erleichterung und ist besonders kraftvoll, weil so erst die nagenden Gefühle und das sich außerhalb der Gesellschaft fühlen in Lebendigkeit transformiert werden kann.
Was passiert im Prozess der Transformation von Trauer in Lebenskraft und Freude
Am Trauer-Feuer widmen wir uns allen Traueranlässen und geben Raum für das Trauern in seinen verschiedenen Formen. Trauern kann in Stille, in großen Emotionen, in einem inneren Gespräch mit sich selbst, dem Feuer und anderen Menschen stattfinden. Trauern kann sich in bitterlichem Weinen oder auch im einfach da sein, mit dem was ist zeigen. Trauern kann in Wellen kommen und in verschiedenen Farben. Deshalb geben wir viel Zeit, am Feuer zu sein und in die individuelle Trauer zu spüren und dieser Ausdruck zu geben. Wir unterstützen uns gegenseitig im Trauern, so wie es für jedeN stimmig ist und wenn uns selbst die Welle der Trauer erfasst, dann schwimmen wir mit ihr.
Immer wieder bitten im Kontakt mit dem Feuer in unserer Mitte um die Wandlung, unserer Trauer Themen. Meist inspiriert uns die Gemeinschaft nicht nur über die offensichtlichen Themen, wegen denen wir kommen zu trauern, sondern greifen weitere Trauer-Themen auf, die ohne die anderen verborgen geblieben wären.
Am Ende der Trauer-Zeit benennen und laden wir die neuen Qualitäten ein, die aus unseren Schmerzen und Verlusten wachsen können. Dadurch zeigt sich die erste Schicht der Geschenke und des tieferen Sinns der Ereignisse in unserem Leben, die uns in die Trauer gebracht haben. Dieser Prozess wird dann im Alltag weiter wirken und noch mehr Lebendigkeit bringen.
Am Ende feiern wir gemeinsam am Feuer die neue Lebenskraft, das Fühlen, die Freude, das wirklich im Jetzt angekommen sein.
Dieses Ritual ist von 2 unserer indigenen Lehrer*innen inspiriert (Paul Raphael und Sobonfu Somé). Wir machen die Herkunft der Elemente des Rituals transparent und sprechen die heutige Situation der beiden Kulturen an.
Wir freuen uns auf Dich und das gemeinsame Trauern.
Interessierst Du Dich auch für die Ausbildung Naturverbundene Ritualarbeit? Dann schau doch mal hier rein....